Hallo Tina!
Stell dir vor, Mama hat gesagt, man könnte auf mir ein
Spiegelei braten! Ich bin gleich unter dem Bett verschwunden, ein Ei auf meinem
schönen schwarzen Fell, soweit kommt’s noch. Naja, zugegeben war mir ziemlich
heiß, weil ich eine Stunde auf der schwarzen Decke in der Sonne geschlafen
habe. Das war weltklasse gemütlich! Ab und an habe ich ein Auge halb
aufgeklappt, wenn der Schatten eines draußen vorbeifliegenden Vogels über mein
Gesicht gehuscht ist, aber das war so anstrengend, dass ich gleich wieder
weggeratzt bin. Tja, ich bin halt ein echter Spanier, im Gegensatz zu
Schniedelwutz, der wie ein Hund das Röcheln anfängt, wenn er länger als 10
Minuten in der Sonne liegt. Um sich abzukühlen, legt er sich auf den Steinboden
in der Küche. Mama räumt ihn dann aus dem Weg, so einen platten, schlappen
Minikater kann man schließlich schnell übersehen….
Ich bin nicht platt!
Bist du wohl! Man könnte dich unter der Tür durchschieben!
Dafür habe ich nicht
so einen dicken Hintern wie du. Soll ich Tina erzählen, wie du letzte Woche
rückwärts vom Kratzbaum gefallen bist, weil dein Hintern das Übergewicht gekriegt
hat?
Quatsch, das war ein Salto mortale.
Eher eine Bomba
anale. (Pito kichert.)
Mama hat übrigens
ihre Socken wiedergefunden.
Echt? Scheiße. Was hast du gesagt?
Dass du Schuld bist.
Na toll. War doch deine Idee!
Ja, aber du hast die
Socken von der Heizung gezogen und in den Bettkasten geschleppt. Mama war voll
sauer. Vor allem, weil sie im Bettkasten auch den Handschuh gefunden hat, den
sie den ganzen Winter gesucht hat.
Hm. Okay, der Handschuh hat’s nicht so gebracht, aber die Kuschelsocken
waren echt flauschig und haben so lecker nach Mamas Füßen gerochen, süßsauer
mit einer leichten Roquefort-Note.
Ich setz mich lieber
in Mamas Turnschuhe.
Mann, das ist Hausfriedensbruch, weiß du überhaupt, wie
viele Tiere da drin leben?
Was denn für Tiere?
Mikroben. Die gibt es schon seit 3 Milliarden Jahren.
In Mamas Turnschuhen?
(Patta verdreht die
Augen.)
Ich sehe aber keine
Mikroben.
Die sind auch winzig klein. In einem durchschnittlichen
Turnschuh leben 50 Millionen.
Damit könnten wir
Mamas Dino füttern.
Pah! Der frisst die Turnschuhe gleich mit.
Letzte Woche hat er
meine Schwanzspitze eingesogen, aber Mama hat mich befreit.
Irgendwann hat er meine Lieblingsstoffmaus gefressen. Mama
musste sie aus seinem Magen rausoperieren.
Ja, mit seinem
Stoffwechsel stimmt irgendwas nicht. Er frisst und frisst und hinten kommt
nichts raus. Alle paar Monate muss Mama seinen Magen durch einen neuen
ersetzen.
Er ernährt sich aber auch ungesund. All die Haare und das
Katzenstreu und Mamas Krümel unter dem Tisch.
Vielleicht hat er
Verstopfung.
Dann sollte er was aus Mamas Ökokiste fressen. Auf das
komische Grünzeug können wir verzichten.
Ja echt, das Ding war
die volle Enttäuschung. Eine Kiste direkt vom Bauernhof und keine einzige
erntefrische Maus drin!
Die noch warm ist.
Mit ein bisschen Erde
an den Füßchen.
Und einem Grashalm zwischen den Zähnen.
(Kater schauen
verträumt.)
Naja, Käsekuchen ist
auch okay.
Du hast beim letzten Mal einen Krater in Mamas Kuchen
gebuddelt.
Weil die Aprikose im
Weg war.
Das nächste Mal gehen wir ins Katzencafe. Habe gehört, dass
es sowas jetzt in München gibt.
Wir haben aber kein
Geld, um uns einen Käsekuchen zu bestellen.
Wir nehmen Mama mit.
Da müssen wir ja die
ganze Zeit auf sie aufpassen.
Wir setzen sie in die Spielecke zu den anderen Zweibeinern.
Ok, gebongt.
Vielleicht könnten wir die dicken Moppels von nebenan mitnehmen?
Neben denen würden wir jedenfalls eine gute Figur machen.
Mama sagt, die
schnurren schon beim Anblick eines Leckerlis wie ein Elektromotor.
Die kleine Rothaarige ist aber ganz schnuckelig.
Kannst du haben. Ich
schau mich an der Kuchentheke um.
Wie bringen wir’s Mama bei?
Wir sagen, in der
Spielecke sitzen lauter tolle Männer.
Ok. Ich muss mich aber noch putzen. Und ein
Schönheitsschläfchen halten. Sonst kriege ich schwarze Ringe unter den Augen.
Ich auch. Also,
tschüss Tina, bis zum nächsten Mal!