Vor einigen Tagen haben Sie sicher von unserem Sorgenkätzchen Lanzelotta gelesen. Leider musste ihr das Bein tatsächlich amputiert werden, es gab keine andere Lösung. Das Problem an der Sache: Lotta ist eigentlich eine wildlebende Katze die plötzlich in unserem Wohngebiet aufgetaucht ist. Sie gehört niemandem und keiner kümmerte sich um sie. Wir haben sie angefüttert, eingefangen, kastriert und am gleichen Ort wieder freigelassen um sie dort täglich weiter zu versorgen. Kurz darauf tauchte sie wieder auf – mit völlig kaputtem Hinterbein.
Eine wildlebende Katze mit drei Beinen lebt sicher insgesamt wesentlich gefährlicher als eine behütete Familienkatze. Unser erster “Zähmungsversuch” (nach der Kastration) scheiterte – einfach aus Zeitmangel, denn ich hatte einfach nicht ausreichend viele Möglichkeiten, die zarte Lotta an das Leben mit Menschen zu gewöhnen. Sehr groß war nun die Sorge, wie sie mit drei Beinen in sozusagen freier Wildbahn zurecht kommen würde.
Umso glücklicher war ich deshalb, als eine liebe Freundin anbot, Lotta nach der Amputation bei sich aufzunehmen, gesund zu pflegen und nochmals zu versuchen sie an Menschen zu gewöhnen. Sie und ihr Freund nehmen sich täglich sehr viel Zeit und Ruhe, setzen sich zu Lotta ins Zimmer und zeigen ihr so, dass man vor den großen Zweibeinern keine Angst haben muss. Sogar ganz leicht streicheln darf man die Kleine schon! Und nicht zuletzt Julianes eigene Katzen helfen dabei ordentlich mit, dass Lotta zutraulich wird und vielleicht später mal ein Leben als Familienkatze führen kann.
Das schreibt die Pflegemama über die Patientin:
Du hattest ja gesagt, ich soll mal ein paar Bilder machen. Gestern haben wir das nochmal probiert, weil klein Lotta so schön entspannt war und sooo laut geschnurrt hat.
Mittlerweile ist sie sehr brav und auch nicht mehr soo schüchtern. Sie unternimmt keine Fluchtversuche mehr und ruft auch nachts nicht mehr um Hilfe. Sie wechselt mehrmals täglich den Schlafplatz und kommt sehr gut zurecht mit den ihren 3 Beinen. Sie frisst gut, benutzt brav ihr Katzenklo und erkennt ihre Menschen mittlerweile. Manchmal reagiert sie auf ihren Namen auch mit kleinem Maunz als Antwort.
Morgens und abends lassen wir die Tür zum Gästezimmer immer offen (unter Beobachtung natürlich), damit die Kleine merkt, dass sie nicht allein ist und vor allem damit ein bisschen kühle Luft in den Raum reinkommt bei den heißen Temperaturen. Lotta liebt andere Katzen und fängt sofort an, mit ihnen zu reden wenn sie in ihre Nähe kommen. Da ist sie gar nicht schüchtern oder ängstlich. Bis zur Schmusekatze ist es noch ein langer Weg, aber wir arbeiten dran, jeden Tag ein Stückchen :-)
LG,
Juliane
Die Operation von Lotta hat wiedermal – völlig unplanbar - einen ordentlichen Betrag verschlungen:
390 Euro plus zusätzlich die Voruntersuchungen mit Narkose und Röntgen. Lotta ist eine sogenannte “herrenlose” Katze - somit also keine Fundkatze. Und für herrenlose Katzen erhält man (im Gegensatz zu Fundkatzen) leider keinerlei Unterstützung von einer Gemeinde. Sollten Sie sich an Lottas OP-Kosten beteiligen wollen, würden wir uns sehr freuen! Bitte geben Sie dann bei der Überweisung im Verwendungszweck “OP Lanzelotta” an, dann wird Ihre Spende ausschließlich zur Begleichung dieser Kosten verwendet. Ganz lieben Dank!
Sylvia Enders